Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen der Seite angezeigt.
Beide Seiten, vorherige ÜberarbeitungVorherige ÜberarbeitungNächste Überarbeitung | Vorherige Überarbeitung | ||
oekonomie:verlage_urhwissg [2018/05/24 17:53] – [Marktwirtschaft in Gefahr?] eckhard | oekonomie:verlage_urhwissg [2020/11/13 15:07] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | ||
---|---|---|---|
Zeile 51: | Zeile 51: | ||
Tatsächlich gibt es in diesem Bereich einige große Verlage, die einen ganz erheblichen Anteil der wissenschaftlichen Veröffentlichungen publizieren und zugleich vergleichsweise hohe Gewinne und Gewinnmargen aufweisen. Nach aktuellen Schätzungen stammt in etwa die Hälfte aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen weltweit von vier Verlagsunternehmen. | Tatsächlich gibt es in diesem Bereich einige große Verlage, die einen ganz erheblichen Anteil der wissenschaftlichen Veröffentlichungen publizieren und zugleich vergleichsweise hohe Gewinne und Gewinnmargen aufweisen. Nach aktuellen Schätzungen stammt in etwa die Hälfte aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen weltweit von vier Verlagsunternehmen. | ||
- | Eine Konzentration der Verlage im Bereich der wissenschaftlichen Veröffentlichungen findet seit längerer Zeit statt. Folgende Grafik aus einer 2015 veröffentlichten Studie zum „Oligopol wissenschaftlicher Verlage in der digitalen Ära“ von Vincent Larivière, Stefanie Haustein und Philippe Mongeon verdeutlicht, | + | Eine Konzentration der Verlage im Bereich der wissenschaftlichen Veröffentlichungen findet seit längerer Zeit statt. Folgende Grafik aus einer 2015 veröffentlichten Studie zum „< |
+ | |||
+ | < | ||
Der Studie zufolge stammen inzwischen im Bereich Sozialwissenschaften 70 Prozent und im Bereich Medizin und Naturwissenschaften 53 Prozent der Veröffentlichungen von den großen Verlagshäusern. Lediglich bei den Geisteswissenschaften ist die Konzentration mit rund 20 Prozent geringer. | Der Studie zufolge stammen inzwischen im Bereich Sozialwissenschaften 70 Prozent und im Bereich Medizin und Naturwissenschaften 53 Prozent der Veröffentlichungen von den großen Verlagshäusern. Lediglich bei den Geisteswissenschaften ist die Konzentration mit rund 20 Prozent geringer. | ||
Zeile 60: | Zeile 62: | ||
Nachfolgende Grafik – erneut aus der oben genannten Studie von Larivière, Haustein und Mongeon – zeigt, dass Elsevier im Wissenschaftsbereich seit 1990 Gewinnmargen von konstant über 30 Prozent ausgewiesen hat („B“ in der Grafik). Zugleich hat sich seit 2000 der Umsatz in etwa vervierfacht. | Nachfolgende Grafik – erneut aus der oben genannten Studie von Larivière, Haustein und Mongeon – zeigt, dass Elsevier im Wissenschaftsbereich seit 1990 Gewinnmargen von konstant über 30 Prozent ausgewiesen hat („B“ in der Grafik). Zugleich hat sich seit 2000 der Umsatz in etwa vervierfacht. | ||
- | Gewinnmargen bei Elsvier | + | |
+ | < | ||
Durch eine Gesetzesänderung droht also keine „Marktkonsolidierung auf Kosten kleinerer Verlage“, denn diese Konzentration und das Verschwinden vieler kleiner und mittlerer Verlage schreitet seit Jahrzehnten voran. Dieser Konzentrationsprozess lässt sich in vielen Branchen feststellen; | Durch eine Gesetzesänderung droht also keine „Marktkonsolidierung auf Kosten kleinerer Verlage“, denn diese Konzentration und das Verschwinden vieler kleiner und mittlerer Verlage schreitet seit Jahrzehnten voran. Dieser Konzentrationsprozess lässt sich in vielen Branchen feststellen; |