Benutzer-Werkzeuge

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen der Seite angezeigt.

Link zu der Vergleichsansicht

Beide Seiten, vorherige ÜberarbeitungVorherige Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorherige Überarbeitung
oekonomie:wert [2020/01/05 13:20] – [Anreiztheorie und Monopolwirkung] eckhardoekonomie:wert [2022/05/24 10:11] (aktuell) – [Geistiges Eigentum und der Wert] eckhard
Zeile 2: Zeile 2:
 Verschafft das Urheberrecht dem Urheber den Wert seiner Leistung? Ist das Urheberrecht überhaupt in Lage, diesen oft postulierten Zweck zu erfüllen? Und was ist überhaupt die Leistung wert?  Verschafft das Urheberrecht dem Urheber den Wert seiner Leistung? Ist das Urheberrecht überhaupt in Lage, diesen oft postulierten Zweck zu erfüllen? Und was ist überhaupt die Leistung wert? 
  
-//Der Erlass von Gesetzen verfolgt einen Zweck. Gesetze sind „Werkzeuge“ des Staates zur Organisation der Gesellschaft. Wer einen Nagel in ein Stück Holz schlagen will, kann das mit der bloßen Hand oder beispielsweise mit einem Stein versuchen. Als Werkzeug ist aber der Hammer besser geeignet. Für das Urheberrecht gilt Ähnliches, oder besser gesagt, sollte Ähnliches gelten. Arbeiten wir im Bereich des Urheberrechts zur Zeit mit der bloßen Hand, einem Stein oder ist es bereits der Hammer, also ein einfaches, aber äußerst effizientes Instrument, um den gewünschten Zweck zu erfüllen? Man muss die Frage stellen dürfen, ob das geltende Urheberrecht überhaupt geeignet ist, seine Aufgabe zu erfüllen, und wenn ja, wie gut erfüllt es diese? Tatsächlich wird jede Kritik mit Enteignung, Entrechtung der Autoren, [[verlage_urhwissg|Verlagsvernichtung]], Bildersturm, Verstoß gegen die Menschenrechte etc. verunglimpft.//+//Der Erlass von Gesetzen verfolgt einen Zweck. Gesetze sind „Werkzeuge“ des Staates zur Organisation der Gesellschaft. Wer einen Nagel in ein Stück Holz schlagen will, kann das mit der bloßen Hand oder beispielsweise mit einem Stein versuchen. Als Werkzeug ist aber der Hammer besser geeignet. Für das Urheberrecht gilt Ähnliches, oder besser gesagt, sollte Ähnliches gelten. Arbeiten wir im Bereich des Urheberrechts zur Zeit mit der bloßen Hand, einem Stein oder ist es bereits der Hammer, also ein einfaches, aber äußerst effizientes Instrument, um den gewünschten Zweck zu erfüllen? Man muss die Frage stellen dürfen, ob das geltende Urheberrecht überhaupt geeignet ist, seine Aufgabe zu erfüllen, und wenn ja, wie gut erfüllt es diese? Tatsächlich wird jede Kritik mit [[oekonomie:zahl_geistiges_eigentum|Enteignung]], Entrechtung der Autoren, [[verlage_urhwissg|Verlagsvernichtung]], Bildersturm, Verstoß gegen die Menschenrechte etc. verunglimpft.//
 ===== Einleitung ===== ===== Einleitung =====
  
Zeile 26: Zeile 26:
 ===== Der Wert ===== ===== Der Wert =====
  
-Es gibt mehrere Werttheorien, die in aller Regel vorgeben, objektiv zu sein, jedoch nie ohne ein subjektives Element auskommen. Die Theorien bestimmen die maßgeblichen Faktoren für den Wert auf unterschiedliche Art.+Es gibt mehrere Werttheorien, die in aller Regel vorgeben, objektiv zu sein, jedoch nie ohne ein subjektives Element auskommen. Die Theorien bestimmen die maßgeblichen Faktoren für den Wert auf unterschiedliche Art. Ein interessantes Untersuchungsgebiet ist in diesem Zusammenhang[[oekonomie:bitcoin| Bitcoin]] als neues Phänomen
  
 ==== Angebot und Nachfrage ==== ==== Angebot und Nachfrage ====
Zeile 176: Zeile 176:
 Weil es sich nicht lohnen kann, muss der Staat eingreifen, so die Schlussfolgerung. Da eine rege Innovationstätigkeit erwünscht ist, wird über eine rechtliche Konstruktion das Kopieren erschwert (verboten). Es wird künstlich eine Mangelsituation erzeugt: Der geistig Tätige erhält ein Monopol für eine gewisse Dauer, innerhalb derer Dritte, insbesondere die potentiellen Konkurrenten, die Entwicklung nicht nutzen können, er also allein einen eventuellen wirtschaftlichen Vorteil aus seiner Entwicklung ziehen kann. Weil es sich nicht lohnen kann, muss der Staat eingreifen, so die Schlussfolgerung. Da eine rege Innovationstätigkeit erwünscht ist, wird über eine rechtliche Konstruktion das Kopieren erschwert (verboten). Es wird künstlich eine Mangelsituation erzeugt: Der geistig Tätige erhält ein Monopol für eine gewisse Dauer, innerhalb derer Dritte, insbesondere die potentiellen Konkurrenten, die Entwicklung nicht nutzen können, er also allein einen eventuellen wirtschaftlichen Vorteil aus seiner Entwicklung ziehen kann.
  
-Exklusive Rechte an neu geschaffenem Wissen würden Anreize schaffen, den Wissensbestand oder die Zahl der Kulturgüter (Musik, Filme, Texte jeder Art etc.) einer Gesellschaft zu vergrößern.((Die Gesetzgeber haben hierauf reagiert, indem sie den Gegenstand dieser Kopierverbote immer weiter ausgedehnt haben, sowohl in sachlicher Hinsicht (technische Erfindungen, Designs, Datenbanken etc.) wie auch im Hinblick auf das gewährte Recht selbst.)) Dies führt zu dem widersinnig scheinenden Ergebnis, dass man künstlich einen Mangel an Kulturgütern erzeugt (weil der Monopolist den Markt ,,ständig mangelhaft“ versorgt), damit es keinen Mangel an neuen Kulturgütern gibt.+Exklusive Rechte an neu geschaffenem [[wissen:erwerb|Wissen]] würden Anreize schaffen, den Wissensbestand oder die Zahl der Kulturgüter (Musik, Filme, Texte jeder Art etc.) einer Gesellschaft zu vergrößern.((Die Gesetzgeber haben hierauf reagiert, indem sie den Gegenstand dieser Kopierverbote immer weiter ausgedehnt haben, sowohl in sachlicher Hinsicht (technische Erfindungen, Designs, Datenbanken etc.) wie auch im Hinblick auf das gewährte Recht selbst.)) Dies führt zu dem widersinnig scheinenden Ergebnis, dass man künstlich einen Mangel an Kulturgütern erzeugt (weil der Monopolist den Markt ,,ständig mangelhaft“ versorgt), damit es keinen Mangel an neuen Kulturgütern gibt.
  
 Man sagt zudem, dass erst mit geistigem Eigentum ein marktfähiges (weil handelbares) Produkt entsteht, denn mit frei verfügbaren Gütern ist ein Handel ausgeschlossen. Umgekehrt begrenzt man aber zugleich ein essentielles Moment des Markts, indem man den Wettbewerb mit dem gleichen Gut verhindert. Der Handel mit Monopolrechten ist nicht notwendig, oft auch nicht sinnvoll. Und selbstverständlich hat man heute einen leichten und günstigen Zugang zu Goethe oder Mozart, auch wenn deren Werke gemeinfrei sind. Man sagt zudem, dass erst mit geistigem Eigentum ein marktfähiges (weil handelbares) Produkt entsteht, denn mit frei verfügbaren Gütern ist ein Handel ausgeschlossen. Umgekehrt begrenzt man aber zugleich ein essentielles Moment des Markts, indem man den Wettbewerb mit dem gleichen Gut verhindert. Der Handel mit Monopolrechten ist nicht notwendig, oft auch nicht sinnvoll. Und selbstverständlich hat man heute einen leichten und günstigen Zugang zu Goethe oder Mozart, auch wenn deren Werke gemeinfrei sind.

Diese Web­site be­nutzt Cookies. Durch die Nutz­ung der Web­site er­klären Sie sich mit der Speich­er­ung von Cookies auf Ihrem Com­puter ein­ver­standen. Außer­dem be­stät­igen Sie, dass Sie unsere Daten­schutz­richt­linie ge­lesen und ver­standen haben. Wenn Sie damit nicht ein­ver­standen sind, ver­lassen Sie bitte die Web­site.

Mehr Info