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oekonomie:tragoedie_2 [2019/10/05 18:38] – [Teil2] eckhardoekonomie:tragoedie_2 [2022/10/11 18:58] (aktuell) – [1.3 Property Rights als Lösung?] eckhard
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 Hardin Schlussfolgerung war: Solange man den Geist von Adam Smith nicht ausdrücklich aus dem Gebiet der praktischen Demografie ausgetrieben habe, seien keine nennenswerten Fortschritte erreichbar. Die in wirtschaftlicher Hinsicht in den Vordergrund gestellte unsichtbare Hand, die Idee, dass ein Individuum, das nur seinen eigenen Gewinn beabsichtigt, sozusagen von einer unsichtbaren Hand geleitet auf diesem Weg dem öffentlichen Interesse am besten diene, habe zu einer Tendenz des Denkens beigetragen, die seitdem das Handeln auf der Grundlage rationaler Analysen störte, nämlich dass individuell getroffene Entscheidungen tatsächlich die besten Entscheidungen für eine gesamte Gesellschaft seien. Wenn diese Annahme richtig sei, rechtfertigte sie das Fortbestehen der gegenwärtigen Politik des Laissez-faire in der Reproduktion. Dann müssten die Menschen von sich aus die Vergrößerung der Population begrenzen. Wenn dies nicht geschehe, also die Bevölkerung wachse, müssten wir unsere individuellen Freiheiten überprüfen, um festzustellen, welche noch vertretbar seien. Man müsse dann versuchen, durch gemeinschaftliche Anstrengungen die notwendigen Reduktionen zu erreichen, oder die Grenzen der Natur werden auf drastische Art die Reduktion herbeiführen. Hardin Schlussfolgerung war: Solange man den Geist von Adam Smith nicht ausdrücklich aus dem Gebiet der praktischen Demografie ausgetrieben habe, seien keine nennenswerten Fortschritte erreichbar. Die in wirtschaftlicher Hinsicht in den Vordergrund gestellte unsichtbare Hand, die Idee, dass ein Individuum, das nur seinen eigenen Gewinn beabsichtigt, sozusagen von einer unsichtbaren Hand geleitet auf diesem Weg dem öffentlichen Interesse am besten diene, habe zu einer Tendenz des Denkens beigetragen, die seitdem das Handeln auf der Grundlage rationaler Analysen störte, nämlich dass individuell getroffene Entscheidungen tatsächlich die besten Entscheidungen für eine gesamte Gesellschaft seien. Wenn diese Annahme richtig sei, rechtfertigte sie das Fortbestehen der gegenwärtigen Politik des Laissez-faire in der Reproduktion. Dann müssten die Menschen von sich aus die Vergrößerung der Population begrenzen. Wenn dies nicht geschehe, also die Bevölkerung wachse, müssten wir unsere individuellen Freiheiten überprüfen, um festzustellen, welche noch vertretbar seien. Man müsse dann versuchen, durch gemeinschaftliche Anstrengungen die notwendigen Reduktionen zu erreichen, oder die Grenzen der Natur werden auf drastische Art die Reduktion herbeiführen.
  
-Hardin führte ein Beispiel zur Übernutzung einer Ressource aus einem Artikel von 1833 an. Der britische Autor Lloyd berichtete, dass in der Nähe einer Stadt zwei Viehweiden seien. Auf der einen Weide waren die Rinder mickrig und verkümmert und der Bewuchs dürftig, während auf eine anderen Viehweide prächtig genährte Kühe genügend Nahrung fanden.((Lloyd S. 30.)) Den Grund sah der Autor darin, dass die eine Weide von der Allgemeinheit genutzt werden durfte, die andere im Privateigentum stand. Während der Privateigentümer den Gesamtertrag der Weide seiner Entscheidung zugrunde lege, wäre dies bei der Nutzung der Weide durch die Allgemeinheit anders. Der einzelne Kuheigentümer hätte, wenn er eine weitere Kuh auf die Weide treibe, einen kleinen Ertrag, den er sonst nicht erzielen würde. Wenn der Gesamtertrag sinke, ginge dies hauptsächlich zulasten aller anderen, die pro Kuh jeweils eine kleine Einbuße hinnehmen müssten, deren Summe aber größer wäre als der Zugewinn durch eine weitere Kuh. Ist die Kuhweide nicht privat, würde die optimale Zahl an Kühen, etwa 100 dort weiden. Wäre die Weide frei nutzbar, wären es vielleicht 150 Kühe, die aber alle zusammen weniger Milch geben als die 100 gut genährten. Frei nutzbare Ressourcen können zu stark genutzt werden. Wenn Holz, Wildtiere, Bodenschätze, Fische von jedermann erworben werden dürfen, dann führe dies zu Raubbau. Niemand ist für die Nachteile verantwortlich, die durch Vernichtung der Bestände entstehen. Wälder werden kahl geschlagen, ohne dass für die Wiederaufforstung gesorgt wird, Meere leer gefischt usw.((Mises S.~601.))+Hardin führte ein Beispiel zur Übernutzung einer Ressource aus einem Artikel von 1833 an. Der britische Autor Lloyd berichtete, dass in der Nähe einer Stadt zwei Viehweiden seien. Auf der einen Weide waren die Rinder mickrig und verkümmert und der Bewuchs dürftig, während auf eine anderen Viehweide prächtig genährte Kühe genügend Nahrung fanden.((Lloyd S. 30.)) Den Grund sah der Autor darin, dass die eine Weide von der Allgemeinheit genutzt werden durfte, die andere im Privateigentum stand. Während der Privateigentümer den Gesamtertrag der Weide seiner Entscheidung zugrunde lege, wäre dies bei der Nutzung der Weide durch die Allgemeinheit anders. Der einzelne Kuheigentümer hätte, wenn er eine weitere Kuh auf die Weide treibe, einen kleinen Ertrag, den er sonst nicht erzielen würde. Wenn der Gesamtertrag sinke, ginge dies hauptsächlich zulasten aller anderen, die pro Kuh jeweils eine kleine Einbuße hinnehmen müssten, deren Summe aber größer wäre als der Zugewinn durch eine weitere Kuh. Ist die Kuhweide privat, würde die optimale Zahl an Kühen, etwa 100 dort weiden. Wäre die Weide frei nutzbar, wären es vielleicht 150 Kühe, die aber alle zusammen weniger Milch geben als die 100 gut genährten. Frei nutzbare Ressourcen können zu stark genutzt werden. Wenn Holz, Wildtiere, Bodenschätze, Fische von jedermann erworben werden dürfen, dann führe dies zu Raubbau. Niemand ist für die Nachteile verantwortlich, die durch Vernichtung der Bestände entstehen. Wälder werden kahl geschlagen, ohne dass für die Wiederaufforstung gesorgt wird, Meere leer gefischt usw.((Mises S.~601.))
  
 ==== 1.3 Property Rights als Lösung? ==== ==== 1.3 Property Rights als Lösung? ====
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