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geschichte:england:hall_book [2017/10/08 10:45] – [3.1.3 Schaffung von Rechten] eckhardgeschichte:england:hall_book [2018/05/27 10:31] – [3.1.3 Schaffung von Rechten] eckhard
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-Die Krone hat die Ausschließlichkeitsrechte  kaum geregelt, sondern es der mit hoheitlichen Befugnissen über ihre Mitglieder ausgestatteten Gilde überlassen. Max Weber((Weber S.~260, Halbbd. 1, Kap. II § 2.)) beschreibt Vorgänge wie die Ausbildung der Kopierrechte und deren Aufteilung innerhalb der Mitglieder der Gilde abstrakt und zugleich treffend als einen üblichen Vorgang bei der Schaffung von Rechten. Dass das Modell Webers so gut passt, liegt daran, dass es von der ab ungefähr 1500 vermehrt einsetzenden Schließung der Zünfte((vgl. zum Begriff etwa Abel S.~139; Kulischer S.~142 f.)) abgeleitet ist. Bei der Monopolisierung durch die Buchhändler handelte es sich nicht um einen singulären und auch nicht um einen in besonderem Zusammenhang mit geistigen Leistungen stehenden Vorgang, sondern um eine typische Ausprägung des fortschreitenden wirtschaftlichen und rechtlichen Prozesses. Auch wenn Weber von einer Universalität des Vorgangs ausgeht, ist seine Analyse doch von der europäischen Entwicklung seit dem Mittelalter geprägt. Einige Momente, die Weber als Bestandteil der Übertragung wirtschaftlicher Chancen von der Allgemeinheit auf eine Gruppe ansieht, namentlich die interne Organisation der Gruppe als einer Rechtsgemeinschaft, waren bereits durch das Gildenwesen vorgegeben. Soweit es jedoch um die Ausgrenzung eventueller Konkurrenten und die interne Aufteilung der Chancen ging, war die englische Entwicklung ein typischer Vorgang zur Schaffung von Eigentumsrechten.+Die Krone hat die Ausschließlichkeitsrechte  kaum geregelt, sondern es der mit hoheitlichen Befugnissen über ihre Mitglieder ausgestatteten Gilde überlassen. Max Weber((Weber S.~260, Halbbd. 1, Kap. II § 2.)) beschreibt Vorgänge wie die Ausbildung der Kopierrechte und deren Aufteilung innerhalb der Mitglieder der Gilde abstrakt und zugleich treffend als einen üblichen Vorgang bei der Schaffung von Rechten. Dass das Modell Webers so gut passt, liegt daran, dass es von der ab ungefähr 1500 vermehrt einsetzenden Schließung der Zünfte((vgl. zum Begriff etwa Abel S.~139; Kulischer S.~142 f.)) abgeleitet ist (vgl. etwa hier: [[geschichte:deutschland:marktaufteilung| Marktaufteilung durch Zünfte]]). Bei der Monopolisierung durch die Buchhändler handelte es sich nicht um einen singulären und auch nicht um einen in besonderem Zusammenhang mit geistigen Leistungen stehenden Vorgang, sondern um eine typische Ausprägung des fortschreitenden wirtschaftlichen und rechtlichen Prozesses. Auch wenn Weber von einer Universalität des Vorgangs ausgeht, ist seine Analyse doch von der europäischen Entwicklung seit dem Mittelalter geprägt. Einige Momente, die Weber als Bestandteil der Übertragung wirtschaftlicher Chancen von der Allgemeinheit auf eine Gruppe ansieht, namentlich die interne Organisation der Gruppe als einer Rechtsgemeinschaft, waren bereits durch das Gildenwesen vorgegeben. Soweit es jedoch um die Ausgrenzung eventueller Konkurrenten und die interne Aufteilung der Chancen ging, war die englische Entwicklung ein typischer Vorgang zur Schaffung von Eigentumsrechten.
  
 Solange in einem Markt überdurchschnittliche Gewinne erwirtschaftet werden, besteht ein Anreiz für Unternehmer, sich dort zu engagieren, um an den Gewinnen zu partizipieren. Mit dem Auftreten von immer mehr Konkurrenten beginnt die Einschränkung des freien Zugangs zu den ökonomisch nutzbaren Möglichkeiten auf einem ursprünglich freien Betätigungsfeld. Der Wettbewerb um ökonomische Chancen führt mit wachsender Zahl der Konkurrenten im Verhältnis zum geringer wachsenden Erwerbsspielraum zu dem Interesse, die Konkurrenz »irgendwie einzuschränken«, weil eine Überproduktion vorliegt, etwa wenn mehrere Verleger  das gleiche Buch drucken und  die eigene Auflage nicht vollständig absetzen können oder vorhandene Produktionskapazitäten nicht wünschenswert ausgeschöpft werden (die Druckerpressen stehen still, weil die Nachfrage geringer ist als die Produktionskapazität).  Solange in einem Markt überdurchschnittliche Gewinne erwirtschaftet werden, besteht ein Anreiz für Unternehmer, sich dort zu engagieren, um an den Gewinnen zu partizipieren. Mit dem Auftreten von immer mehr Konkurrenten beginnt die Einschränkung des freien Zugangs zu den ökonomisch nutzbaren Möglichkeiten auf einem ursprünglich freien Betätigungsfeld. Der Wettbewerb um ökonomische Chancen führt mit wachsender Zahl der Konkurrenten im Verhältnis zum geringer wachsenden Erwerbsspielraum zu dem Interesse, die Konkurrenz »irgendwie einzuschränken«, weil eine Überproduktion vorliegt, etwa wenn mehrere Verleger  das gleiche Buch drucken und  die eigene Auflage nicht vollständig absetzen können oder vorhandene Produktionskapazitäten nicht wünschenswert ausgeschöpft werden (die Druckerpressen stehen still, weil die Nachfrage geringer ist als die Produktionskapazität). 

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