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geschichte:deutschland:priviliegienzeit [2018/06/01 12:48] – [4 Deutschland − Staatenwettbewerb] eckhard | geschichte:deutschland:priviliegienzeit [2018/09/13 10:36] – [4.4.1 Privilegien waren die Ausnahme] eckhard | ||
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Im deutschsprachigen Raum wurden Druckprivilegien über mehr als 300 Jahre an Autoren, Bearbeiter, Drucker oder Verleger bis in das 19. Jahrhundert hinein erteilt.((Gieseke S.~24; Gieseke S.~41, 66; Wadle S.~377.)) | Im deutschsprachigen Raum wurden Druckprivilegien über mehr als 300 Jahre an Autoren, Bearbeiter, Drucker oder Verleger bis in das 19. Jahrhundert hinein erteilt.((Gieseke S.~24; Gieseke S.~41, 66; Wadle S.~377.)) | ||
- | Das erste deutsche Privileg stammt von 1501. § 71 Abs. 1 des Urhebergesetzes 1870 untersagte schließlich die (zusätzliche) Privilegienvergabe. | + | Das erste deutsche Privileg |
Der Begriff Privilegienzeit ist angesichts der Bedeutung dieses typischen Regelungsinstruments des absolutistischen Fürsten, der es für alle möglichen Sachverhalte einsetze und nach Gutdünken gestalten konnte, wenig aussagekräftig. Es kommt darin eine Überbewertung der Privilegien für den Buchhandel zum Ausdruck, die den damaligen Anschauungen im Handel wohl kaum gerecht wird. Im 16. Jahrhundert wurden nur vereinzelt Privilegien beantragt und erteilt.((Gieseke 52, 58.)) Koppitz, der den Bestand der Akten beim kaiserlichen Reichshofrats gesichtet hat, schätzt, dass von 1500 bis 1800 nur für einen verschwindend kleinen Anteil, weniger als ein Prozent der Neuerscheinungen, | Der Begriff Privilegienzeit ist angesichts der Bedeutung dieses typischen Regelungsinstruments des absolutistischen Fürsten, der es für alle möglichen Sachverhalte einsetze und nach Gutdünken gestalten konnte, wenig aussagekräftig. Es kommt darin eine Überbewertung der Privilegien für den Buchhandel zum Ausdruck, die den damaligen Anschauungen im Handel wohl kaum gerecht wird. Im 16. Jahrhundert wurden nur vereinzelt Privilegien beantragt und erteilt.((Gieseke 52, 58.)) Koppitz, der den Bestand der Akten beim kaiserlichen Reichshofrats gesichtet hat, schätzt, dass von 1500 bis 1800 nur für einen verschwindend kleinen Anteil, weniger als ein Prozent der Neuerscheinungen, |